Samstag, 11. April 2015

Ostern 2015



Bereits Ende Februar, also 4 Wochen vor Ostern, begannen die Planungen für Ostern. Eines war klar wir mussten raus ans Wasser. An Ideen mangelte es uns nicht da es einige interessante Gewässer in unserer Gegend gibt bei denen es sich lohnt die Angel auszuwerfen. Nach einiger Zeit grenzten wir diese ein, eine Kiesgrube die nicht mit unserer Jahreskarte zu befischen war, war unser Favorit. Doch wie soll es auch anders sein, je näher Ostern rückte desto schlechter wurden auch die Wettervorhersagen. Am Ende war es soweit das nur noch Schnee und Hagel zu lesen oder hören war, das sollte uns aber nicht abhalten unser Hobby auszuüben. Lediglich die Gewässerwahl änderte sich und wir beschlossen an eine Kiesgrube unseres Angelvereins zu gehen. 
Was diese Grube an Fischbestand aufweisen kann, weiß wohl keiner so genau. Das viele große Karpfen in ihr ihre Bahnen ziehen wagten wir am Anfang dieser Session noch zu bezweifeln, ich dachte wir werden einige Satzkarpfen fangen und mit Glück einen Karpfen den ich vor zwei Jahren mit 15Pfund fangen durfte wiedersehen. Damals dachte ich dies würde wohl der Größte in diesem Gewässer sein, doch mal lernt nie aus.



Mittwoch 01.04.2015 heute sollte es also losgehen. Das Wetter spielte natürlich überhaupt nicht mit, der April scherzte wie er es besser nicht konnte. Als ich während meiner Frühschicht aus dem Fenster schaute sah ich nur Regen und dicke Wolken, um ehrlich zu sein waren Flo und ich auch schon am Überlegen erst am nächsten Morgen loszulegen. Als ich Punkt 13:00 Uhr an der Stempeluhr stand war das Wetter etwas besser und so war ich in kürzester Zeit zuhause um das Auto fertig zu beladen. Mittlerweile wechselten sich Sonne, Regen und Hagel ab. Da meine Wohnung nur 1km von der Kiesgrube entfernt ist sprang ich sofort ins gepackte Auto als es nach einem längeren sonnigen Abschnitt aussah. An der Grube angekommen, schnell das Zelt aus dem Auto genommen, an den Angelplatz gelaufen und begonnen es aufzubauen, doch Petrus spielte mir einen Streich. Zwei Minuten nachdem ich angekommen war fing es an zu Hageln, aber wie. Da Stand ich nun mit meinem Glück, das Bivvy halb aufgestellt, es gab keinen Weg mehr zurück. Also Kapuze hoch, die restlichen Heringe in den Boden und den Skin übers Zelt. Nachdem ich alles fertig hatte, wie sollte es auch anders sein lachte mich die Sonne aus. Naja ich will mich nicht beschweren so war es mir zumindest möglich alle anderen Sachen die man so dabei hat trocken an den Angelplatz oder ins Zelt zu bringen. Kurz nachdem ich fertig war und den Platz gefüttert hatte den ich in den nächsten Tagen befischen wollte, tauchte auch schon Flo auf. Er hatte gleich was zu lachen als ich meine Kletterkünste unter Beweis stellen musste um meine Spomb aus dem Baum zu befreien in den ich sie davor geworfen hatte. So ne gefüllte Spomb fliegt doch etwas besser wie gedacht. Als auch mein Kumpel alles aufgebaut hatte und alle 4 Ruten lagen war es Abend und wir verzogen uns in den Brolly. Ich muss von Glück sagen das wir diesen und eine kleine Zeltheizung dabei hatten, denn ohne dieses Equipment wären die folgenden Tage nicht so angenehm geworden. Wir hätten uns nicht viel länger Zeit nehmen dürfen um alles aufzubauen, den es begann erst zu Hageln und dann zu schneien. Nachdem wir etwas gegessen hatten begannen wir mit der üblichen Fachsimpelei ob und wie viel wir wohl fangen werden und welche Größe die Fische haben. Wie am Anfang bereits erwähnt dachte ich, dass diese Grube nicht sehr viele große Fische beherbergt. Dazu sollte man noch sagen das es eine Kiesgrube ist in der sehr viele Tageskartenangler ihr Glück versuchen, was meiner Meinung auch dazu führt das hier  das Durchschnittsgewicht eher gering ist. Karpfen mit über 10Pfund sind für dieses Gewässer in die Sparte Ausnahmefische einzugliedern. Doch trotz diesem Vorwissen freuten wir uns dort zu angeln, denn wir sind keine KG Jäger es zählt jeder gefangene Fisch. Jeder Fisch ist auf seine Weise einzigartig und man kann nur fangen was auch vorhanden ist. 

Um 20:15 Uhr sollten wir dann zu ersten Mal vom Pfeifen meines Bissanzeigers unterbrochen werden. Raus aus der warmen Stube, rein in Regen und Hagel und los geht’s. Nach kurzem Drill konnten wir unseren ersten Fisch keschern und zu unserer Überraschung gleich einen mit knappen 10 Pfund. Da die Wetterbedingungen katastrophal waren setzen wir den Burschen gleich zurück ohne in abzulichten. Nun wussten wir unsere Freunde hatten Hunger, also Rute neu beködern und raus damit. Wir waren nicht lange im Brolly als sich Flo’s Bissanzeiger meldete und auch er konnte seinen ersten Fisch der Session erfolgreich landen. Glücklich darüber, dass es doch besser lief als wir es uns erhofft hatten verzogen wir uns in unsere Schlafsäcke. Dort sollten wir aber nicht lange bleiben den keine 2 Stunden später Pfiff die andere Rute von Flo ab. Als wir den Kescher unter den Fisch geschoben hatten und ihn zur Abhakmatte brachten sahen wir das es ein richtig guter Spiegler war von dem ich nicht gedacht hätte das solche Exemplare in dieser Kiesgrube zu finden seien. Aus diesem Grund sackten wir den Fisch bis zum nächsten Morgen um ihn genau zu wiegen und Fotos zu schießen.




Kurz nach Sonnenaufgang krochen wir aus den Schlafsäcken und nachdem die Temperatur etwas gestiegen war versorgten wir den Spiegler. Er brachte es auf 9,5kg und nach einigen Erinnerungsfotos durfte er wieder in sein Element zurück. Jetzt war es Zeit die Ruten zu kontrollieren. Ich setzte an einer Rute auf einen Snowman aus einem „Der Gerät“ Boilie und einem kleinen gelben Pop Up, auf der anderen bot ich einen einzelnen „Der Gerät“ Boilie an. Flo setzte bei beiden Ruten auf Snowman-Montagen. Beim Einholen meiner Montagen viel mir sofort auf warum ich Nachts zwar vereinzelte Piepser hatte jedoch keinen Fisch haken konnte, das Rig hatte sich verdreht und arbeiten nicht sauber. Als die Ruten wieder an ihren Plätzen lagen fütterten wir mit der Spomb nach, hier kam ein Partikelmix den ich verschiedene Pellets beigefügt hatte und ein paar einzelne Boilies zum Einsatz. 

Um 12:00 Uhr bekamen wir Besuch, von einem Arbeitskollegen von mir, der uns etwas zu futtern mitbrachte, da staunten wir nicht schlecht. Leider meinte es das Wetter weniger gut mit uns, der Regen der irgendwann in der Nacht begonnen hatte dauerte bis 14:00 Uhr an, so konnten wir uns nur im Brolly aufhalten. Da es anscheinend noch nicht genug war schlug das Wetter um 15:30 Uhr um, aber nicht zum besseren, denn jetzt kam der Hagel. Die Bissanzeiger die seit der letzten Nacht schwiegen erwachten um 16:15 Uhr zum Leben und ich konnte einen Graskarpfen mit 13Pfund landen. Der weitere Abend verging ohne Große Aufregung, erst mitten in der Nacht weckte uns der Bissanzeiger von Flo und er überredete einen schön beschuppten Spiegelkarpfen zum Landgang. Auch diesen Fisch sackten wir bis zum nächsten Morgen, unter anderem auch deshalb weil das Thermometer -4Grad anzeigte.





Am nächsten Morgen also das übliche Spiel, aufstehen, Fototermin und dann die übliche Morgenroutine. Der Tag verlief recht ruhig das Wetter besserte sich zwar, trotzdem hatten wir keine Aktion an den Ruten. Am Abend bekamen wir Besuch von Freunden und um 23:00 war dann auch Schlafenszeit. Um 1:30 Uhr stand ich dann bei -3 Grad mit gekrümmter Rute in der Hand am Wasser und der nächste Graskarpfen mit 8kg wollte fotografiert werden. 



Mittlerweile war es Samstag und das Wetter war gut, wir hatten blauen Himmel und Sonnenschein, so ließ auch der nächste Fisch nicht lange auf sich warten. Dieses Mal war es wieder mein Kumpel der am Zug war. Ich fing die Graser er die Spiegler, ein weiterer Fisch mit über 8kg schwimmt also in diesem Gewässer. Wie immer durfte auch er nach kurzem Besuch auf der Abhakmatte wieder schwimmen. 



Erstaunlich war, dass wir bis jetzt alle Bisse auf Snowman-Montagen hatten und so entschloss ich mich auch meine zweite Rute mit einer solchen zu bestücken. Nachdem wir am Abend bestens vom Grill gegessen hatten, ließen wir die vergangen Tage noch einmal Revue passieren. In der Hoffnung in der letzten Nacht noch einen Fisch zu fangen verkrochen wir uns irgendwann in unsere Bivvys. 

Um 1:30 Uhr klingelte dann auch schon Flo’s Wecker in Form der kreischenden Funkbox, ein 8 Pfund schwerer Schuppi hatte Interesse an seinem Snowman. Kurze Zeit später um 2:00 Uhr als er wieder im warmen Schlafsack war klingelte mein Wecker und ich hatte einen weiteren Graskarpfen auf der Haben Seite. Sonntag, der letzte Tag war angebrochen und die kälteste Nacht überstanden, heute sollte diese Session zu Ende gehen doch wir hatten unser Ziel mehr als erreicht. Während wir damit beschäftigt waren unsere Sachen zusammenzupacken pfiff meine rechte Rute noch einmal los und so konnte ich meinen jetzt 4ten Graskarpfen zum Landgang überreden. 



Damit beendeten wir unseren Osteransitz mit 10 gefangen Fischen von denen jeder die Erwartungen übertroffen hatte. Wie am Anfang schon beschrieben dachten wir nicht, dass in diesem Gewässer Fische in dieser Größenordnung vorhanden sind und wenn dann haben wir sicher nicht damit gerechnet nur diese Größe zu fangen. Und trotzdem wären wir genauso zufrieden gewesen wenn wir nur kleinere Fische gefangen hätten, denn man kann nur fangen was in einem Gewässer vorhanden ist und nicht in jedem Gewässer schwimmen 10kg+ Fische. 
Diese Tatsache sollte jedem Angler bewusst sein es zählt jeder gefangene Fisch, nicht nur die Großen!

Grüße vom Wasser!
Scharni

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